Einen Website-Betreiber nach der Bedeutung von Backlinks zu fragen führt in der Regel zu ähnlich hitzigen Debatten wie die Frage nach dem besten Superhelden auf der Comic-Con. Jeder Webmaster verfolgt bei der Suchmaschinenoptimierung seine eigene Philosophie, wenn’s darum geht, hochwertige Backlinks zu erheischen. Und vom viel geliebten “Link Juice” bis hin zur Abstrafung und Linkfarmen hat auch so mancher eigene Theorien.
Kurz und gut, wer sich mit SEO-Strategie beschäftigt, kommt am Thema Linkpopularität nicht vorbei. Aber was genau versteht man eigentlich unter eingehenden Links?
Kurz gesagt: Backlinks sind Verlinkungen von anderen Websites auf Ihre eigene. Google betrachtet diese Art Rückverweis als ein Anzeichen hoher Autorität – nach dem Motto: „Wenn viele Seiten drauf verweisen, werden die Autoren und Autorinnen wissen, was sie tun.“ Klingt gut? Ist es auch – aber nur wenn’s gute Backlinks sind. Wir brechen herunter, was genau das bedeutet, wie Sie die Vertrauenswürdigkeit und Qualität der Backlinks bewerten können und ob der Linkaufbau auch heute noch eine wichtige Rolle spielt.

Zutaten für ein überzeugendes Linkprofil
Durch künstliche Intelligenz mag sich in vielerlei Hinsicht geändert haben, wie wir im Netz navigieren. Zugegeben, wir erhalten von unseren Chatbots nicht immer hochwertigen Content. Dennoch häufen sich inzwischen Szenarien, in denen wir die Informationen nicht mehr versteckt auf schlecht formatierten Unterseiten suchen, sondern auf Social Media oder in unseren KI-Assistenten.
Auch wenn das die Nutzererfahrung und -erwartung drastisch ändert, dürfen wir nicht vergessen, dass sich all diese Technologien der Infrastruktur bedienen, die aus jahrelangem Online-Marketing hervorgeht. Inbound-Links mögen also nicht mehr ein so wichtiger Ranking-Faktor sein wie vor ein paar Jahren; dennoch sollten Webseitenbetreiber sie nicht vernachlässigen.
Falls Sie sich jetzt zum ersten Mal mit dem Aufbau von Backlinks befassen, hier die wichtigsten Definitionen im Schnelldurchlauf.
Interne vs. externe Links
Nicht jeder Link, den Sie setzen, zählt als Backlink. Interne Links verweisen auf andere Seiten innerhalb Ihrer eigenen Website. Externe Links sind dagegen Verweise von einer fremden Seite auf Ihre. Deshalb sollten Sie aber interne Links nicht … links liegen lassen. Kommen die ersten Besucher*innen über einen Verweis auf eine Landingpage oder einen Blogpost, helfen Ihnen interne Links, weitere relevante Inhalte zu finden.
Gute vs. schlechte Backlinks
Gerade neue Webseitenbesitzer*innen sind gerne mal versucht, bei jedem neuen externen Link die Korken knallen zu lassen. Aber nicht jeder externe Link hilft Ihrer Marke wirklich weiter. Deshalb lohnt es sich, neue Links zeitnah einer Prüfung zu unterziehen. Ein Backlink von einer seriösen, thematisch passenden Website ist Gold wert. Verlinkt aber das Webseiten-Äquivalent eines nigerianischen Prinzen zu Ihnen, werden die Links Ihrer Website eher schaden.
Was hat’s mit Dofollow, Nofollow, Sponsored und User-Generated-Content (UGC) auf sich?
- Dofollow-Links: Diese Links geben “Link-Juice” weiter – sie sind das SEO-Ziel.
- Nofollow-Links: Google folgt diesen Links zwar, sie übertragen aber keine Autorität.
- Sponsored und UGC: Markieren gekaufte bzw. nutzergenerierte Links (z. B. aus Foren oder Kommentaren), die von Google anders gewichtet werden.
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Backlinks und Google: Wie der Algorithmus Links bewertet
Früher zählte bei Google vor allem die Anzahl der Backlinks – je mehr Links eine Seite hatte, desto besser war ihr Ranking in den Suchergebnissen. Dies führte dazu, dass viele Website-Betreiber auf Linkfarmen, Private-Blog-Networks (PBNs) und Linkkauf setzten, um ihren Pagerank künstlich zu verbessern.
Der Wendepunkt: Googles Penguin-Update
Das änderte sich mit dem Penguin-Update von 2012 grundlegend. Penguin 1.0 führte erstmals eine gezielte Bestrafung für manipulative Linkpraktiken ein. Seiten mit unnatürlichen Links verloren massiv an Sichtbarkeit. Es folgten weitere Penguin-Updates, bis Penguin 4.0 (2016) einen entscheidenden Wechsel brachte: Statt Strafen für schlechte Links gab es nun eine Entwertung – schlechte Links zählten einfach nicht mehr.
Fazit: Heute bewertet Google Hyperlinks nicht nur nach Quantität, sondern vor allem nach Qualität, Relevanz und natürlichem Wachstum. Die gute Nachricht: Was natürlich wirkt, ist technisch nicht kompliziert. Vielmehr richtet sich Googles Urteil immer mehr nach dem Verhalten, das wir uns ohnehin wünschen würden, ob beim Ankertext oder der Offpage-Optimierung durch Gastbeiträge.
Backlink-Check: So analysieren Sie Ihr Linkprofil richtig
Wer von anderen Webseiten belohnt werden will, hat viele Faktoren zu beachten. Deshalb erfordert strategisches Linkbuilding auch nicht nur eine simple Linktext-Analyse. Vielmehr muss der stetige Austausch mit anderen Marken, Magazinen und Bloggern eng abgestimmt sein mit Ihrer Recherche von Suchbegriffen und sonstigen Marketing-Zielen.
Erstellt jemand Content zu einem bestimmten Thema, das dem auf der verlinkten Seite entspricht, ist das gerade mal die erste Stufe. Hochwertige Inhalte mit aussagekräftigem Anchor-Text, die den notwendigen Kontext liefern, erlaubt Lesern und Leserinnen, relevanten Content auf anderen Webseiten zu finden. Und das ist das Ziel. Bei all Ihren Bemühungen sollte der Fokus nicht zuerst auf technischen Faktoren wie einem Nofollow-Attribut liegen, sondern auf dem User am anderen Ende.
Bevor Sie also Ihr Linkbuilding optimieren, sollten Sie wissen, wo Sie stehen. Hier helfen Tools wie:
- Google Search Console: Zeigt Ihnen, welche Seiten auf Sie verlinken.
- Ahrefs/Moz/SEMrush: Analysieren die Qualität und Stärke Ihrer Backlinks.
- Majestic SEO: Zeigt Trust- und Citation-Flow für Ihre Links.
Besonders wichtig: Überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie toxische Links haben (z. B. von Spam-Seiten) und entfernen Sie sie, falls nötig. Falls Ihr Linkprofil durch minderwertige oder spamartige Backlinks belastet ist, sollten Sie diese identifizieren und entfernen.
Zunächst können Sie in der Google Search Console problematische Links analysieren. Falls möglich, kontaktieren Sie die Betreiber*innen der anderen Seiten und bitten diese um eine Entfernung. Falls das nicht klappt, können Sie das Google-Disavow-Tool nutzen, um schädliche Links zu entwerten. Seien Sie jedoch vorsichtig – das falsche Entwerten hochwertiger Links kann Ihrem Ranking schaden.
Linkbuilding leicht gemacht: 3 Strategien, die wirklich funktionieren
Also, Sie wissen um den Wert aussagekräftiger Backlinks. Sie verstehen, dass Hyperlinks nicht nur technisch akkurat, sondern auch relevant sein müssen.
Wie bringen Sie nun andere Webseitenbetreiber*innen dazu, dass Sie tatsächlich Dofollow-Links platzieren?
Nun, hier wirds weniger technisch. Hinter jedem Linkprofil stehen nämlich andere Fähigkeiten wie regelmäßiges Netzwerken oder die regelmäßige Teilnahme an Messen oder Events in Ihrer Branche. Im Content schlägt sich das dann in der Regel wie folgt nieder:
1. Mit verlinkbaren Assets punkten
Erstellen Sie Inhalte, die andere gern verlinken – z. B. umfassende Guides, Statistiken oder Infografiken. Auch in Zeiten von KI lohnt sich die Investition in eigene Datenanalysen und gut recherchierten Content. Je ungewöhnlicher und wertvoller Ihr Content, desto eher wird selbst Ihre Konkurrenz darauf verlinken. Ist Ihr Inhalt witzig, datenbasiert oder stilistisch einzigartig, stehen die Chancen gut, dass die Branche darüber spricht. Und das bedeutet Hyperlinks.
2. Content richtig promoten
Gute Inhalte allein reichen nicht. Sie müssen die richtigen Fachleute auch wissen lassen, dass sie existieren. Nutzen Sie Outreach-Strategien, um Fachjournalisten, Blogger und wichtige Stimmen Ihrer Branche darauf aufmerksam zu machen. Wenn Sie regelmäßig die Zeit investieren können, nehmen Sie an Fachdiskussionen in Industrieforen teil, auch wenn Sie keine Links zu teilen haben. So wirkt der eine Link, den Sie gelegentlich platzieren, wie ein hilfreicher Tipp, nicht wie ein verzweifelter Schrei nach Aufmerksamkeit.
3. Backlink-Jagd
Verständlich, wie die Freude über jeden neuen Link ist, dürfen Sie auch bestehende nicht aus den Augen verlieren. Um verlorene Links wiederherzustellen, können Sie glücklicherweise auf Tools zurückgreifen, die das Ganze vereinfachen. Sie helfen Ihnen herauszufinden, ob Backlinks auf Fehlerseiten verweisen. So können Sie bei Änderungen auf Ihrer Website andere Betreiber*innen darum bitten, fehlerhafte Links zu aktualisieren, und so Ihr Marken-Image stärken. Ähnlich können Sie durch regelmäßiges Monitoring Content ausfindig machen, der defekte Links auf die Seiten anderer oder veraltete Statistiken enthält, und Ihren Content als Ersatz vorschlagen.
Sind Backlinks im Jahr 2025 noch das große SEO-Wundermittel?
In der SEO-Welt wird oft diskutiert, ob Backlinks noch so wichtig sind wie früher. Fakt ist: Google wertet heute auch andere Faktoren, etwa Nutzerverhalten, Content-Qualität und technische SEO.
Und selbstverständlich haben Social-Media-Plattformen und KI-Chatbots der klassischen Google-Suche in vielerlei Hinsicht den Rang abgelaufen. Wo wir früher nach Anleitungen gegoogelt haben, fragen wir heute oft Alexa oder ChatGPT oder suchen ein Tutorial auf Instagram.
Die statische Rolle der Webseite am Ende des Verkaufs-Funnels hat sich also geändert. Heute dient Ihre Webseite eher als Hub oder als einer von vielen Kontaktpunkten. Zudem werden Algorithmen, ob in Chatbots oder Suchmaschinen, zunehmend intelligenter, was sie weniger abhängig macht von technischen Faktoren wie einem thematisch relevanten Anchor-Text.
Dennoch: Ein starkes Backlink-Profil ist nach wie vor ein wichtiger Ranking-Faktor, und fürs erste bleibt Google einer der wichtigsten Orte, an dem User Inhalte suchen und entdecken. Wer also hochwertige, natürliche Links aufbaut, hat bessere Chancen auf eine Top-Platzierung – und genau darum geht es.
Fazit: Braucht man heute noch Backlinks – und wenn ja, wie?
Ja, aber richtig! Qualität vor Quantität, Relevanz vor Masse. Setzen Sie auf natürlichen Linkaufbau durch wertvolle Inhalte und strategisches Networking – dann bleibt Ihre SEO auch langfristig auf Kurs und lässt sich leichter durch andere Werbestrategien erweitern.

